Allgäu Triathlon
Kalvarienberg und Kuhsteig, zwei Anstiege über die es viele Mythen gibt. Let's check it dachte sich meine Frau und meldete mich beim. Allgäu Triathlon über die olympische Distanz an.
Vorbereitung ist alles
Longterm
Dieses Event ist ein Geschenk meiner Frau an mich und ich freute mich tierisch. Schon lange folge ich dem Allgäu Triathlon auf Facebook und so wusste genauestens Bescheid. Anfang Juli gab es dann ein Foto mit einer Wassertemperatur von 21,8°C. Der Juli war warm, der August war warm und die Wassertemperatur steigt. Neoverbot steht im Raum und in meinen Kopf fängt es an vor Freude zu tanzen. Das Einzige was mir aber noch ein paar Kopfschmerzen macht ist wie das mit meinem Einteiler funktionieren soll? Die Armfreiheit ist nicht gerade schwimmoptimal. Die Lösung? Ich habe den Fischhändler (Sailfish) meines Vertrauens kontaktiert und einen Swimskin gekauft. Dieser kam eine Woche davor und ich konnte ihn noch ausführlich testen. Ich bin super happy damit.
Nach Alpe D'Huez war ich noch zweimal mit der Zeitfahrmaschine unterwegs da ich dachte ich werde mit ihr fahren und da ich da schon lange nicht mehr drauf gesessen bin war das auch notwendig.
shortterm
Am Freitag vor dem Rennen, nach dem Schwimmtraining, meinten meine Vereinskollegen das, dass Rennrad die viel bessere Entscheidung wäre.
Also gut, da wir sowieso schon samstags hinfahren und ich zur Not noch die Zeitfahrmaschine holen könnte, packe ich mein Rennrad ins Auto.
Beim Packen meiner Sachen sortiere ich schon alles für die einzelnen Disziplinen in einen extra Beutel. Ich gehe meinen Wechsel im Kopf des öfteren durch um zu prüfen ob ich alles hab. Alles beisammen geht es am Samstag auf nach Immenstadt im Allgäu.
(Style ist alles)
Das erste was wir dort machen ist die Radstrecke mit dem Auto abfahren und schon bald wird erkennbar, das Rennrad ist eine gute Entscheidung.
Im Anschluss geht es auf das Eventgelände um über die Expo zu gehen und meine Partyeinladung(Startunterlagen) für Sonntag zu holen.
Im Hotel klebe ich noch alle Aufkleber auf den Helm, das Fahrrad, bereite meine Startnummer und meine Verpflegung fürs Rad vor. Ich packe alles für Sonntag fertig und ich lassen denn Abend ruhig mit der Familie ausklingen.
prerace
Wir lassen das Auto im Hotel stehen und wir fahren mit dem Rädern zum Start. Bei der Wechselzone höre ich das was die meisten nicht hören wollen, ich aber großartig fand. Der See hat 23°C Grad. Kein Neopren erlaubt. Juhu denke ich mir.
Ich hänge mein Rad auf, packe alles in die Kiste in meiner korrekten Reihenfolge. So wie ich es im Kopf schon viele Male durchgegangen bin. 2 Minuten später bin ich fertig. Die Wechselzone ist eingerichtet. Es hat sich für mich bewährt schon gut vorbereitet in die Wechselzone zu kommen und genau zu wissen was ich tun soll. So läuft es für mich viel entspannter ab und ich bin auch schneller, beim Einrichten und beim Wechsel.
Ich treffe meine Vereinskollegen und wir machen uns auf ins Startgelände. Ich gebe noch meinen "Streetware" Beutel ab und ups, Schuhe habe ich noch an. Die Drück ich mitsamt meiner Uhr meiner Frau in die Hand. Noch schnell mein Swimskin angezogen und ich mach auf in den Einschwimmbereich.
Das Rennen
Im Einschwimmbereich schwimme ich noch ein paar schnelle Züge und dann werden wir schon auf den Steg gerufen. Aua. Ich habe mir wohl meine Zehe gerade verletzt. Naja wird nicht schlimm sein denk ich mir und geh auf den Steg. Ich blicke auf meine Zehe und sehe nur Blut. Schnell drüber gewischt und siehe da ich habe mich geschnitten. Naja egal. Ein Pflaster stört wohl mehr beim Radfahren und beim Laufen. Die blutigen Socken nehm ich in kauf. Ich springe ins Wasser und mache mich auf zur Startlinie.
Schwimmen
Peng! macht es und es geht los. Ich merke schnell ich fühl mich heute wohl beim Schwimmen. Das Feld ist breit und ich tu mir etwas schwer einen vernünftigen Wasserschatten zu finden. Kurz vor der ersten Boje finde ich einen. Wir sind gleich schnell also nutze ich seinen Wasserschatten bis zur zweiten Boje. Am Rückweg zum Schwimmstadion merke ich das mein Wasserschatten etwas nachlässt also schwimme ich vor. Meine Züge fühlen sich gut an und ich habe richtig Spass. Nach dem Landgang kommt mein Wasserschatten wieder etwas ran und übernimmt die Führung. Wir wechseln uns ab und pushen uns so bis zum Ausstieg. Der Ausstieg klappt super und auch das Anziehen des Einteilers. Den ich ja unterm Swimskin runtergerollt habe.
In der Wechselzone läuft es wie geplant. Swimskin aus. linke Socke an, linker Schuh, rechte Socke, rechter Schuh, Startnummer. Swimskin unter die Laufschuhe (sonst werden diese ja Nass) und zu guter Letzt noch den Helm aufsetzen. Rad schnappen und los geht’s.
Rad
Die ersten zwei Kilometer sind flach und dann geht es um eine Linkskurve zum Kalvarienberg. Ich wusste davon und schalte daher gleich nach der Kurve auf das kleine Blatt. Sofort wechsel ich in den Wiegetritt und lass mich vom Publikum nach oben tragen. Sehr geile Stimmung hier. Was jetzt folgt ist genau meines. Es geht wellig weiter immer ein paar Höhenmeter rauf. Bis zum Anstieg in Niedersonthofen. Ab hier geht es für die nächsten Kilometer bergauf. Ich liebe es und fahre an Athleten und Athletinnen vorbei. Ich habe Spaß an der Strecke und noch bevor ich oben bin denke ich, das ist meine Strecke, die ist mir auf den Leib geschneidert. Danach geht es bergab und dank Scheibenbremse und breiten Reifen läuft es perfekt. Nach ca. 25km kommt der Teil der eher für das Zeitfahrrad spricht. Trotzdem kann ich mit den Zeitfahrrädern gut mithalten. Ab Kilometer 32 wird die Strecke noch mal gemein für alle Flachlandtrainierer. Es geht kontinuierlich leicht bergauf. So dass man zwar alles in Aeroposition fahren kann, aber immer Druck am Pedal braucht! Leider Geil! Die letzten 2 Kilometer geht es bergab und die Beine werden noch locker gemacht für den letzten Teil. Ich komme zur Wechselzone. Das Absteigen klappt super. Ich hänge mein Rad auf. Helm runter und in die Kiste. Laufschuhe an. Visor, Sonnenbrille, Schweißband und Gels schnappen und weiter geht die Sause.
Laufen
Meine Beine fühlen sich gut an. Die Strecke führt sehr bald durch einen kleinen Tunnel, der nur gefühlt 170cm hoch ist. Ducken ist angesagt. Nach 500m muss ich noch Ronny (Mein Schwimmbuddy) aufwecken. Er hat mich noch nicht erwartet. Die erste Verpfelegstation lasse ich aus. (Erfahrung macht klug. Mein Körper braucht wohl ein paar Kilometer bis er sich ans Laufen gewöhnt hat. Führe ich zu schnell was zu trinken/essen nach gibt es Magenkrämpfe). Auch die Laufstrecke macht ein paar Höhenmeter und so geht es leicht bergauf bis zur ersten Wendestelle und wieder zurück. Bei Kilometer 2 kommt mir die schnellste Vereinsdame entgegen. Ich denke mir nur. Okay nur nicht erwischen lassen.
Es kommt nun das wovor alle Angst haben, der Kuhsteig. Man hörte die Fans schon von weitem wie sie die Athleten rauf brüllen. Ja er ist steil, aber von meinen Pfänderläufen kenne ich ein ähnliches Stück. So laufe ich den gesamten Kuhsteig rauf.
Die Lautstärke ist gigantisch, die Zuseher frenetisch. Der Rest der Laufstrecke ist weniger beeindruckend. Es geht einmal nach Immenstadt ins Zentrum und zurück. Ich fühle mich okay beim Laufen, mehr aber nicht. So 100% Wohlfühlen tu ich mich nicht bei der Sache. Es ist gut aber nicht perfekt. Gott sei Dank habe ich keine Uhr an sonst würden mir jetzt 100 negative Dinge in den Kopf kommen. Aber so, ohne Uhr lasse ich es laufen wie es eben gerade ist und es ist gut!
Der letzte Kilometer ist noch mal ein Labyrinth durch Bühl und dann geht es schon in den Zielkanal. Ich richte noch meinen Triathlonanzug und meine Startnummer. Die Zielfotos sollen ja hübsch werden.
Ich komme ins Ziel, glücklich und erfreut über das heutige Rennen. Ich habe mich heute selbst überrascht. Ich hätte nicht geklaubt das ich dieses Jahr so ein Rennen abliefern kann. Die Strecke ist einfach perfekt für mich.
Fazit
Geil, Geil, Geil
Es war für mich und meinen Kopf ein super Rennen. Viele Dinge haben da heute zusammengespielt die ich einfach richtig gemacht habe. Meine Wechsel habe ich im Kopf vorbereitet. Das ausziehen des Swimskins und anziehen des Trisuites habe ich mehrfach geübt. Ich hatte keine Uhr mit. Ich habe die erste Verpflegstation ausgelassen beim Laufen. Meine Verpflegung am Rad hat funktioniert wie geplant. Die Strecke ist für mich gemacht. Das Wetter war super. Die Stimmung großartig. Ich hab mir selber nie Stress gemacht. Ich konnte das Rennen in vollen Zügen genießen.
PRO TIPP
Einen Tipp gibt es heute noch für alle. Zerknüllt die Startnummer schon vor dem Start. Dann ist diese beim Rennen nicht mehr so steif und liegt besser am Körper an.