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Rock it! Walser Trail Challenge

"Rock it!" Traumhafte und anspruchsvolle alpine Trails erwarten Dich beim Walser Trail bei der Walser Trail Challenge. So beschreibt der Veranstalter das Rennen

sehen, anmelden und dann nachdenken

Nein ich habe mich nicht vertippt. Genauso ist es passiert. In meinem Kalender fand ich am Mittwoch den Eintrag "Walser Trail". Da kam mir die Veranstaltung wieder in den Sinn. Also rasch die Homepage geöffnet und mir die Veranstaltung genauer angesehen. Hmmm, wegen 16km ins Kleinwalsertal fahren? Nein das mach ich nicht. Aber schau da gibt es auch einen 29km Traillauf. Da rentiert sich die Anfahrt. 1900hm sind auch machbar denk ich mir und schon war die Anmeldung ausgefüllt und abgesendet.

Es ist Mittwoch und eigentlich wären Stöcke sinnvoll für Sonntag. Also los gesurft und mir ein Modell ausgesucht. Micro Stick Carbon sollen es werden. Jetzt brauchte es nur noch einen Händler der schnell versendet und meine Größe auf Lager hat. Gefunden und bestellt.
Nachdem ich am Wochenende Strohwitwer bin fuhr ich am Samstag zu Laufsinn nach Ulm Da ich gerne inov-8 probieren wollte und diese mein nächster Händler ist. Dort einige Paar Trailschuhe probiert und auch zwei Paar gefunden. (Keine Angst ich bleibe Achim von Lausport Linder treu, das war eine einmalige Sache. An seine Beratung kommt niemand ran)

Die Woche nutzte ich auch um mich mit Low-Carb auseinander zu setzen. Ja ich bin ein Kohlenhydrate Junky und das will ich ändern. Kein Problem. Die Sache läuft und es geht mir echt super die Woche.

Am Samstag packe ich meinen Laufrucksack mit allen Pflichtgegenständen

  • Trailrunning-Schuhe
  • Regenbekleidung bzw. Überbekleidung als Regenschutz (mind. wasserdichte Regenjacke)
  • Warme Kleidung (Oberteil und lange Hose bzw. Beinlinge) als isolierende Zwischenschicht unter der Überbekleidung (für schlechte Witterung, die im Hochgebirge überraschend einsetzen kann)
  • Handschuhe und Mütze
  • Wasserbehälter mit mindestens 1,5 Liter
  • Notfallausrüstung (Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke, Pfeife)
  • Trailbook
  • Rucksack
  • Handy

Ich pimpe meinen Laufrucksack so dass ich Stöcke montieren kann und nebenbei bastle ich mir aus einer Capri Sonne noch einen 0,29€ Faltbecher.
Als Schuh wähle ich meinen nagelneuen Terraclaw 220

Das Rennen

PreRace

Um 6 klingelt der Wecker. Ich Frühstücke ChiaPudding mit Früchten und um 7:00 geht es ins Kleinwalsertal. In Riezlern nehme ich meinen Laufrucksack und fahr mit dem Walserbus weiter nach Baad zum Startort.
Schnell meine Startunterlagen geholt und dann hieß es warten bis zum Start.
Die Rucksack Kontrolle war weit weniger streng als ich dachte. Das Minimum wurde Kontrolliert (Handy, Wasser & Regenschutz).

Flat is boring

Pünktlich um 11:00 fiel der Startschuss. Es gab einen neutralisierten Start. Sprich wir liefen zwar beim Startschuss los. Die Zeitnehmungsmatte und damit der eigentliche Start war 300m später.
Die ersten beiden Kilometer gingen ganz gut, leicht bergauf aber gut laufbar. Dann wurde es steil. Stufen formten den Weg und eine gehende Karawane bildete sich. So ging es erst mal 700hm bergauf bis zur ersten Getränkestation. Es war sehr warm und ich schwitze ordentlich. Doch wir waren am Höhenweg und das schlimmste ist vorbei dachte ich mir. Doch so richtig ins laufen kam ich trotzdem nicht. Die Wege waren sehr schmierig vom Regen die letzten Tage und aufgrund der Kühe auch teilweise sehr sehr tief. Eher langsames laufen stand für alle am Programm. Zwischendurch wurde es besser aber richtig Tempo machen ging nicht. Dort wo es trocken war, war es oft sehr felsig. Meinen dünnen Schuhen gefiel das steinige gar denn es drückte sich immer wieder etwas durch. Nach 10km kamen dann die ersten Krämpfe. Puh. Noch nie hatte ich Krämpfe und ich wusste gar nicht damit umzugehen. In einer bergauf Passage war es so schlimm das ich mich setzen musste. Eine Salztablette, 2 Minuten Ruhe und etwas Wasser und es wurde besser. Die Krämpfe waren nicht weg, aber aushaltbar. Dieser Zustand sollte mich die nächsten 20km begleiten und mich immer wieder zum Stehen bleiben zwingen. Vor allem in den steilen bergauf und steilen bergab Passagen.
Ich merkte ebenfalls wie sich meine Energiespeicher geleert haben und ich schon ein Gel nehmen musste.
Bei Kilometer 15 kam dann die erste Verpflegsstation. Mit Käse, Wurst und Salz sowie Cola versuchte ich den Hungerast zu vermeiden.

Nachdem ich meine Wasserflaschen gefüllt habe ging es weiter. Der Weg wurde besser und die Laufanteile wurden mehr. Wenn auch unterbrochen durch hohe Stufen oder Felsige Passagen. Am Wegesrand stand Arne welche mit Krämpfen kämpfte und da Trailläufer zusammenhalten helfe ich ihm so gut ich kann und biete meine Hilfe an. (So wie das übrigens jeder tut der vorbei kommt bei einem Athleten der am Rand steht, liegt,... - Tolle Community-). Gemeinsam laufen wir weiter und kommen zur Fiderescharte. Dort geht es noch mal 300hm steil Bergauf durch Geröll. Meine Beine Krampfen wieder und es geht nur mühsam voran. Auf der Fiderescharte sind es noch 10km und ich bin schon 3:50 unterwegs. Es geht nur mehr runter dachte ich mir. Sub 5h sollten machbar sein. Durch ein Geröllfeld geht es wieder ein Stück runter zur letzten Verpflegstation. Dort esse ich wieder Wurst, Käse und Salz. Ich trinke Cola und fülle meine Wasserflaschen wieder auf. Motiviert geht es weiter. Meine Muskeln sind hart aber ein leichter Laufschritt fühlt sich Okay an. So geht es bis Kilometer 23. Es sind nur mehr 6km dachte ich mir das sollet trotz harten Muskeln machbar sein. Doch dann sollte es noch mal raufgehen. Meine Beine fühlten sich so schwer an das ich froh war über meine Stöcke. Die 150Hm zogen sich ewig. Keine Energie und Krämpfe begleiteten mich und das einzige was noch zählte war die Zielankunft. Am Gipfel angekommen geht es wirklich nur mehr bergab. Aber nicht sehr gemütlich, sondern durch tiefe nasse Wiesen. Meine Muskeln freute das gar nicht und so wurde der Abstieg eine Qual. Weiter unten wurde der Weg flacher und breiter und ich konnte wieder langsam laufen. Bis ins Ziel.
Ich habe gefinshed.

Scheiß auf Low Car. Die Sport Weisse habe ich mir verdient! Die Zweite auch!

Recap

Ein harter Kampf war das. Niemals hätte ich gedacht das ich so an mein Limit komme und Mental mit mir kämpfen muss. Während des Rennens wars kein Spaß und ich bin auch nicht sich ob ich das Rennen wiederholen will. Aber es war lehrreich. Ich habe viele Erfahrungen gemacht die mir bei der Tour de Tirol nützlich sein werden.

  • sieh dir das Streckenprofil besser an
  • wähle den Schuh schlauer
  • Rucksack & Stöcke sind Top
  • Die Community ist hilfsbereit und jedem wird geholfen
  • low carb anfangen und so ein Event in derselben Woche ist nicht zu empfehlen