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Laufen, ein Teamsport

Sucht man auf Wikipedia nach laufen findet man das Schlagwort "Team" nicht. Ich denke es wird kaum jemanden geben der Laufen als Teamsport bezeichnen würde aber manchmal ist es eben doch einer.

Vorgeschichte

Am Samstag fand der "Leiblachlauf" statt und da dieser Trailanteile hat startete ich hier. Die ersten 3km überpace ich total und somit wurden die letzten 9 hart. -Welch ein Anfängerfehler! Als würde ich es nicht besser wissen- Ich finshe mit 53min was zwar für 12km nicht weltbewegend ist aber in Anbetracht der 200hm schon in Ordnung.
Am Abend gönne ich meinen Beinen noch eine Fahrt auf der Blackrolle und bin gespannt auf den folgenden Tag

Bludenz läuft

Zufälligerweise fand am Sonntag "Bludenz läuft" statt. Das trifft sich dachte ich mir denn bei der Tour de Tirol ist ja auch an drei Tagen hintereinander ein Rennen. Also wollte hier gerne über die HM Distanz starten. Da aber aktuell zwei Rennen an zwei Tagen nicht so viel Sinn ergeben beschloss ich also den HM in Grundlagentempo zu laufen, was in etwa 5:00/km entspricht. Das ist keine schlechte Pace für andere und viele wären froh das über die Distanz zu bringen. Also heckte ich folgenden Plan aus.
Ich stelle mich als Pacemaker zu Verfügung und wenn wer mitläuft zieh ich ihn mit und er bremst mich um nicht in Übermut zu verfallen. Eine WIN-WIN Situation also.
Ich stellte meinen Plan im Verein vor und es fand sich jemand. So kommt es also das ich das Paceing mache für Florian. Wir machen in absprache mit seinem Trainer einen Plan der wie folgt aussieht: die ersten 7km in 5:10 anzulaufen, die zweiten 7km in 5:00 und die letzten 7km in 4:50.

Beim Aufwärmen merke ich das es meinen Beinen sehr gut geht. So stehen wir beim Start und mit lockerer geplanter Pace von 5:10 laufen wir los. Nach 7km sehe ich auf meine Uhr und mit 36:13 gar nicht so schlecht. Das Tempo wird erhöht und Florian bleibt easy dran und so stimmt auch die zweite Durchgangszeit von 35:08 für die zweiten 7km. Ich erhöhe noch mals und die Gespräche werden weniger aber Florian bleibt gut dran. Dank unserer Taktik überholen wir seit der zweiten Runde Läufer um Läufer. Die letzten 500m lasse ich Florian ziehen und laufe die letzten 500m easy aus(34:10).

21,1 Kilometer waren heute genug und ich hätte nicht mehr laufen wollen. Es war angenehm mit Florian zu laufen und für meinen Körper war es ein super Training.

Fazit

Ich durfte ja schon ein paar Mal für meine Frau pacen und ich bin jedes Mal begeistert. Es ist ein anderes laufen. Einmal geht es nicht um Bestleistungen sondern um jemand anderen. Die Bedürfnisse der anderen sind das was zählt. Man hat mehr Zeit die Sache zu genießen und die Stimmung aufzunehmen.
Klar möchte ich nicht in jedem Rennen für jemand anderen pacen aber so ab und zu macht es richtig Laune. Sollte jeder Mal probieren. Gerade als ambitionierter Athlet eröffnen sich ganz neue Perspektiven.